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13.3.2025

Mauttarifänderungen 2025 – Alles, was Sie wissen müssen

In den europäischen Mautsystemen wurden in der ersten Periode des Jahres 2025 die Tarife geändert. Transportunternehmen in ganz Europa passen nun ihre Betriebskosten an die jüngsten Änderungen an, woraufhin in diesem Jahr weitere Änderungen erwartet werden.

Mauttarifänderungen 2025 – Alles, was Sie wissen müssen

Warum sich die Mauttarife ändern

Der Ausbau der europäischen Straßennetze erfordert Anpassungen der Mauttarife. Die jüngsten Mautanpassungen sind auf die Notwendigkeit zurückzuführen, neben Inflationsanpassungen auch Infrastruktursysteme und Umweltprogramme aufrechtzuerhalten. Die europäischen Länder führen angepasste Mautgebühren ein, um ihre Straßeninfrastruktur zu erhalten und gleichzeitig umweltfreundliche Transportmethoden zu fördern.

Änderungen der Mauttarifsätze unterscheiden sich erheblich zwischen verschiedenen geografischen Regionen. Länder haben als primäre Änderung inflationsbereinigte Mautsätze eingeführt, während andere umfangreiche Änderungen vorgenommen haben, die sich auf Umweltpraktiken und Fahrzeugklassifizierungsstandards auswirken. Der erfolgreiche Betrieb eines Flottenunternehmens hängt davon ab, dass die Betreiber diese Details in der Transportbranche verstehen.

Wichtige Länder, die von Mauttarifänderungen betroffen sind

Mehrere europäische Länder haben neue Mauttarifstrukturen eingeführt, von denen jedes seinen eigenen Ansatz zur Gebührenumstrukturierung hat. Sehen wir uns die spezifischen Änderungen nach Ländern an:

Österreich

Österreich hat mit einer Gesamtsteigerung von ca. 12,4 % seit dem 1. Januar 2025 eine der umfangreichsten Anpassungen umgesetzt. Hier ist die Aufschlüsselung für die gängigste Fahrzeugkategorie (Lkw mit CO2-Klasse = 1, Euro-Emissionsklasse = EURO 6 und 4+ Achsen):

Komponente 2024 2025 Steigerung in %
Infrastrukturgebühr 0.4263 0.4591 7.7%
Gebühr für Luftverschmutzung und Lärm 0.0080 0.0080 0.0%
CO2-Gebühr 0.0387 0.0646 66.9%
Gesamttarif 0.4730 0.5317 12.4%

Eine vollständige Übersicht der österreichischen Mautsätze für 2025 (ohne 20 % Mehrwertsteuer):

Die Mautsätze für Lkw und Wohnmobile über 3,5 Tonnen werden ab dem 1. Januar 2025 pro Kilometer in Euro (ohne 20 % Mehrwertsteuer) berechnet. In diesen Sätzen sind zusätzliche Gebühren für verkehrsbedingte Luft- und Lärmbelastung sowie CO₂-Emissionen (externe Kosten) enthalten.
CO₂-Emissionsklasse Fahrzeugtyp 2 Achsen (Kategorie 2) 3 Achsen (Kategorie 3) 4 oder mehr Achsen (Kategorie 4)
CO₂-Emissionsklasse 5 Emissionsfreie Fahrzeuge 0.0577 0.0796 0.1179
CO₂-Emissionsklasse 4 EURO VI 0.2336 0.3255 0.4841
CO₂-Emissionsklasse 3 EURO VI 0.2535 0.3529 0.5255
CO₂-Emissionsklasse 2 EURO VI 0.2545 0.3543 0.5275
CO₂-Emissionsklasse 1 EURO VI 0.2566 0.3571 0.5317
CO₂-Emissionsklasse 1 EURO V und EEV 0.2696 0.3771 0.5577
CO₂-Emissionsklasse 1 EURO IV 0.2856 0.3951 0.5837
CO₂-Emissionsklasse 1 EURO 0 - III 0.2996 0.4161 0.6127

Polen

Seit dem 1. Januar 2025 sind die Zölle Polens um etwa 3,3 % gestiegen. Die neuen Kilometertarife für Nationalstraßen betragen:

Fahrzeugkategorie Der elektronische Mautsatz für das Fahren von 1 km einer Nationalstraße (in PLN) entsprechend der EURO-Fahrzeugklasse in Abhängigkeit von den Grenzwerten der Abgasemissionen
Max. EURO 2 EURO 3 EURO 4 Min. Euro 5
Straßenkategorie A und S GP und G A und S GP und G A und S GP und G A und S GP und G
Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewich >3.5t und <12t 0.57 0.47 0.50 0.41 0.41 0.33 0.29 0.24
Kraftfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewich ≥12t 0.76 0.59 0.66 0.53 0.53 0.43 0.40 0.30
Busse mit mehr als 9 Sitzplätzen, unabhängig vom zulässigen Gesamtgewicht 0.57 0.47 0.50 0.41 0.41 0.33 0.29 0.24

Belgien (Region Wallonien)

Die Region hat seit dem 1. Januar 2025 eine Inflationsanpassung von 2,86 % eingeführt. Die belgische Region Wallonien passt die Mautgebühren auf der Grundlage der Inflation um 2,86 % an, was den Anstieg der Material- und Arbeitskosten bei der Instandhaltung der Straßeninfrastruktur berücksichtigt. Das Preissystem basiert seine Tarife auf Fahrzeuggewicht und Emissionskriterien, um für umweltfreundliche Fahrzeuge reduzierte Gebühren zu ermöglichen.

Tarife ohne Mehrwertsteuer ab dem 1. Januar 2025 (€/km)

Euro 0 Euro 1 Euro 2 Euro 3 Euro 4 Euro 5 Euro 6
„Bruttogesamtgewicht Abschleppen“ > 3,5 Tonnen & < 12 Tonnen €0.111 €0.111 €0.111 €0.111 €0.082 €0.068 €0.055
„Bruttogesamtgewicht Abschleppen“ ≥ 12 Tonnen & ≤ 32 Tonnen €0.216 €0.216 €0.216 €0.216 €0.187 €0.173 €0.160
„Bruttogesamtgewicht Abschleppen“ > 32 Tonnen €0.247 €0.247 €0.247 €0.247 €0.218 €0.204 €0.191

Skandinavische Brücken

Auch in der skandinavischen Region gibt es Veränderungen: Die Öresundbrücke und die Storebaelt-Brücke erhöhen die Lkw-Mautsätze. Diese Brücken, die für den nordischen Logistikbetrieb von entscheidender Bedeutung sind, setzen ihr Engagement für Umweltinitiativen fort, indem sie grüne Rabatte für Fahrzeuge anbieten, die bestimmte ökologische Standards erfüllen.

Öresundbrücke: Tarife für die Lkw-Maut werden ab dem 1. Januar 2025 einen Anstieg von ca. 1,5 % verzeichnen:

Einfache Fahrt Öresund GESCHÄFT EUR Öresund GESCHÄFTS-DKK Regulärer Preis DKK
Lkw, Transporter (über 9 m) 1-500 76.90 EUR 569 DKK 1300 DKK
501-2000 73.90 EUR 547 DKK 1300 DKK
2001-5000 69.30 EUR 513 DKK 1300 DKK
5001-10000 67.30 EUR 398 DKK 1300 DKK
10001- 65.30 EUR 483 DKK 1300 DKK

ÖresundBUSINESS-Jahresgebühr: 292 DKK exkl. MwSt. Die Preise verstehen sich pro Fahrt und zzgl. MwSt. Lkw (über 9 m) und Bus (über 10 m) 0 DKK Jahresgebühr.

Storebaelt-Brücke: Die Tarife für die Lkw-Maut steigen um ca. 2 % ab dem 1. Januar 2025. Die Details zu den neuen Tarifen finden Sie hier:

Preisliste 2025
Fahrzeug Listenpreis Grüner Rabatt*
Lkw 10-20m 1005 kr. 874 kr.
Lkw über 20 m und bis zu 100 t¹ 1505 kr. 1309 kr.
Sondertransporte – über 20 m und über 100t² 5160 kr. 4489 kr.
Lkw bis 10m 635 kr. 552 kr.
  1. Eine Ausnahme besteht für Fahrzeuge (Autotransport), die unter die Sonderregelung für die Fahrzeuglänge fallen, die in der Verordnung Nr. 577 des Verkehrsministeriums vom 6. Juni 2011 beschrieben ist, vgl. § 11 Abs. 4. Die Ausnahme führt dazu, dass für diese Fahrzeuge weiterhin der gleiche Preis gezahlt wird wie für Fahrzeuge zwischen 10 und 20 m.
  2. Als Sondertransporte auf dem Großen Belt gelten Fahrzeuge mit einer Breite über 3,3 m, Fahrzeuge der Gewichtsklasse 101-350 t und/oder mit einer Breite über 4,5 m sowie langsame Transporte unter 50 km/h. Der Preis ist ein Höchstpreis. Lesen Sie mehr über die Preise für Sondertransporte.

*Grüner Rabatt

Dieser Preis wird an Nutzfahrzeuge vergeben, die die Voraussetzungen für den Grünen Rabatt erfüllen. Das bedeutet, dass das Fahrzeug mindestens der Euronorm 6 entspricht oder ein Elektro- oder Wasserstofffahrzeug sein muss. Es muss in einem Storebælt-Geschäftsvertrag registriert sein und die automatische Zahlung nutzen.

Frankreich

Das französische Autobahnsystem führte geringfügige Anpassungen der Mautsätze durch, die am 1. Februar 2025 in Kraft traten, wobei eine durchschnittliche Erhöhung von 0,92 % beibehalten wurde. Das französische Verkehrsministerium kündigte im Dezember 2024 eine reduzierte Mauterhöhung an, die niedriger ausfällt als die jüngsten Anpassungen von 4,75 % und 3 % in den beiden Vorjahren.

Flottenbetreiber, die regelmäßig französische Autobahnen nutzen, werden aufgrund dieser geänderten Mautsätze leichte Auswirkungen auf die Betriebskosten haben.

Andere Länder

  • Ungarn: Erhöhung der Infrastrukturgebühren um 3,4 %, was zu einer durchschnittlichen Gesamttariferhöhung von 2,5 % führt
  • Schweiz: Zollerhöhung um 5 %
  • Deutschland, die Slowakei und Slowenien: Für 2025 sind keine Änderungen angekündigt
  • Italien, Spanien und Portugal: Erhöhungen erwartet, detaillierte Informationen stehen noch aus

Wie sich die Änderungen auf Ihren Flottenbetrieb auswirken

Der europäische Flottenbetrieb wird aufgrund dieser Mauttarifänderungen weitreichende Auswirkungen haben. Die unterschiedlichen Steigerungsraten und Umsetzungstermine schaffen eine komplizierte Situation, die eine gründliche Finanzplanung sowie betriebliche Anpassungen erfordert. Die Änderungen wirken sich auf das Reisekosten- und Servicepreismanagement aus, da sie sich direkt auf Reisekosten und Routenoptimierungsmethoden auswirke

So betrifft die umfangreiche Mauterhöhung um 12,4 % vor allem den österreichischen Flottenbetrieb, insbesondere wenn deren Fahrzeuge hohe Umweltanforderungen nicht erfüllen. Ebenso müssen Unternehmen, die die Öresundbrücke häufig nutzen, sowohl neue Gebühren als auch mögliche mengenbasierte Rabatte in Betracht ziehen, um ein optimales Kostenmanagement zu erreichen.

Strategien zur Bewältigung erhöhter Mautkosten

Unternehmen, die Flotten betreiben, müssen bei Anpassungen der Mauttarife die folgenden Hauptstrategien anwenden:

Die Analyse der geplanten Routen mit den entsprechenden Mautkosten sollte Ihr erster strategischer Schritt sein. Die Bewertung wird zeigen, auf welchen Strecken die Kosten am stärksten steigen werden und welche alternativen Routen möglicherweise bessere wirtschaftliche Aussichten bieten.

Zweitens müssen die Fahrzeugspezifikationen durch die Einhaltung aktueller Umweltstandards optimiert werden, um erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen. Beispielsweise kann die Aufrüstung von Flottenfahrzeugen mit dem grünen Qualifikationsstatus für Mautrabatte an der Storebaelt-Brücke zu Kostensenkungsvorteilen führen.

Drittens kann der Einsatz von Technologie und Mautzahlungslösungen die Mautverwaltung effizienter machen und neue Kosteneinsparmaßnahmen ermöglichen. In dieser Situation ist es von entscheidender Bedeutung, den richtigen Dienstleister zu finden.

Die Lösungen von Eurowag helfen bei der Bewältigung von Mauttarifänderungen

Um diese Mauttarifanpassungen für Flottenbetreiber effektiv abzuwickeln, gibt es die Mauttarifmanagementlösungen von Eurowag. Unsere integrierte Mautzahlungsmethode ermöglicht Unternehmen einen unkomplizierten Zugang zum Mautnetz über die wichtigsten europäischen Mautsysteme hinweg, zusammen mit unserer Routenplanungsplattform, die Routen anhand der neuen Mautinformationen optimiert.

Die Kombination unserer Tankkarten mit Mautzahlungslösungen ermöglicht es Kunden, konsolidierte Abrechnungen und detaillierte Berichte zu erhalten, die ihnen helfen, die Mautkosten in verschiedenen europäischen Ländern besser zu verwalten. Aufgrund der wachsenden Mautkomplexität in ganz Europa erweist sich die Integration als äußerst hilfreich.

Was Flottenmanager jetzt tun sollten, um sich vorzubereiten

Es ist jetzt an der Zeit, sich auf diese Veränderungen vorzubereiten. Flottenmanager sollten sofort mehrere Schritte unternehmen:

  1. Überprüfen und aktualisieren Sie die Budgets, um die neuen Mautsätze in jeder Betriebsregion zu berücksichtigen
  2. Bewerten Sie aktuelle Routen und prüfen Sie Alternativen, die möglicherweise kostengünstiger sind
  3. Bewerten Sie die Zusammensetzung der Fahrzeugflotte und erwägen Sie Modernisierungen, bei denen Umweltstandards zu erheblichen Einsparungen führen könnten
  4. Passen Sie die Kundenverträge an die neue Kostenstruktur an
  5. Implementieren Sie umfassende Mautmanagementlösungen, um die Kosten zu optimieren

Zukunftsaussichten zu Mauttarifen und Flottenbetrieb

Die Zukunft deutet auf eine nachhaltige Zunahme der Preisdifferenzierung nach Umweltstandards hin. Flotten müssen sich auf künftige Änderungen in Italien, Spanien und Portugal vorbereiten, da Frankreich die Preisänderungen bereits für den 1. Februar 2025 geplant hat.

Moderne europäische Mautsysteme werden Umweltmaßnahmen in ihre Finanzierungsprozesse für die Instandhaltung der Infrastruktur integrieren. Die Zukunft deutet darauf hin, dass sich Unternehmen in der Transportbranche neben fortschrittlichen Mautmanagementsystemen auf eine moderne und umweltfreundliche Fahrzeugbeschaffung konzentrieren müssen, da beide wesentliche Wettbewerbsvorteile bieten.

Das sich verändernde europäische Mautsystem erfordert, dass Unternehmen die Mautzahlungslösungen von Eurowag nutzen, um ihren Flottenbetrieb zu optimieren. Unsere Organisation nutzt Expertenwissen zusammen mit integrierten Dienstleistungen, um Kunden dabei zu helfen, den sich ändernden Transportbedingungen einen Schritt voraus zu sein und betriebliche Effizienz und Kosteneffizienz zu erreichen.