Das deutsche Autobahnnetz zählt zu den besten, modernsten Verkehrswegen in Europa und gilt mit einer Streckenlänge von mehr als 13.000 Kilometern als viertlängstes Autobahn-Straßennetz der Welt. Nur China, die USA sowie Spanien haben ein größeres Gesamtnetz, das neben mehrspurigen Autobahnen auch aus unzähligen Tunneln besteht. Tendenz steigend. Jährlich kommen neue Autobahnen und Tunnel hinzu, die für Speditionen von großer Bedeutung sind. Wie lassen sich die Lkw-Routen in den kommenden Jahren verbessern?
Welche Strecke als erste Autobahn in Deutschland gilt, ist umstritten. Die AVUS im Berliner Grunewald, die im September 1921 als Renn- und Teststrecke eröffnet wurde und nicht für den öffentlichen Verkehr gedacht war, gehört zu den ersten autobahnähnlichen Strecken der Welt. Erst acht Jahre später prägte der deutsche Bauingenieur Robert Otzen den Begriff „Autobahn“, nachdem zuvor meist von einer „Nur-Autostraße“ gesprochen wurde.
Die Schnellstraße zwischen Köln und Bonn, im August 1932 vom Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer freigegeben, zählt zu den wichtigen Wegbereitern der heutigen Autobahnen. Die kreuzungsfreie Straße erstreckte sich über eine Länge von 20 Kilometern und ermöglichte Höchstgeschwindigkeiten bis zu 120 Kilometer pro Stunde – auch, wenn die meisten Fahrzeuge diese Geschwindigkeit noch gar nicht erreichten.
Seither hat sich das Autobahnnetz in Deutschland kontinuierlich weiterentwickelt. Während des Nationalsozialismus erlebten die Autobahnen in Deutschland einen besonderen Aufschwung, nicht nur in Hinblick auf den Ausbau des Straßennetzes, sondern auch die Art der Autobahnen. Erstmals wurden begrünte Mittelstreifen zur Fahrbahntrennung genutzt, während Leitplanken erst ab Anfang der 1960er folgten.
Mittlerweile ist das deutsche Autobahnnetz nicht mehr wegzudenken. Mehrere hunderttausend Fahrzeuge rollen täglich über die Straßen, die unter den hohen Belastungen von Pkw und Lkw leiden. Die Folge sind Instandsetzungen und Bauarbeiten, die Staus verursachen und Speditionen beeinträchtigen. Gleichwohl werden die Bundesautobahnen fortlaufend ausgebaut und ergänzt, denn auch in Zeiten von Elektroautos bleibt das Autobahnnetz ein wichtiger Faktor für die allgemeine Mobilität in Deutschland.
Um die Mobilität in Deutschland aufrechtzuerhalten, werden jährlich nicht nur unzählige Tunnel, Brücken und Autobahnabschnitte instand gesetzt, sondern auch neue Teilstücke gebaut. In den kommenden Jahren sind zahlreiche Neuerungen geplant, die Speditionen kennen sollten. Mit den geplanten Erweiterungen lassen sich die Routen effizienter gestalten. Die wichtigsten Baustellen an den größten Autobahnen in Deutschland haben wir für Sie zusammengefasst.
Im Norden der Republik sind 2023 und 2024 zahlreiche Großprojekte geplant, die ein Budget von 724 Millionen Euro verschlingen. Dabei stehen vor allem Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Fokus. Die A7, mit ca. 962 Kilometer die längste Autobahn in Deutschland, wird rund um Hamburg in den kommenden Jahren auf acht Spuren ausgebaut. Dafür entsteht auf einer Länge von zwei Kilometern auch der Lärmschutztunnel Altona. Der Übergang zum Elbtunnel in Waltershof wird frühzeitig fertiggestellt, vermutlich gegen Mitte des Jahres 2023. Speditionen sollten im Verlauf des Jahres allerdings auch mit Sperrungen rechnen.
Zu den weiteren Schwerpunkten im Norden von Deutschland gehört die Großbaustelle an der A26, genauer gesagt zwischen Neu Wulmstorf und der Autobahn 7. Mit dem Netzlückenschluss wird leistungsfähige West-Ost-Straßenverbindung hergestellt, die vor allem die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens verbessert.
In Nordrhein-Westfalen gibt es besonders viele Autobahnen, sowie zahlreiche Baustellen für Neubau und Instandsetzungen. Die Leverkusener Rheinbrücke galt in den vergangenen Jahren als Engpass und ist seit 2016 für den Lkw-Verkehr (ab 3,5 Tonnen) gesperrt. Ende 2023 soll der erste Teil des Neubaus fertiggestellt sein, sodass Speditionen die Rheinbrücke wieder in die Routenplanung aufnehmen können. Einziges Manko: Bis zur endgültigen Fertigstellung dauert es noch einige Jahre, sodass auf der A1 weiterhin mit Stau zu rechnen ist.
Stau ist auf der A1 auch zu erwarten, weil zwischen Wuppertal-Nord und Münster-Süd insgesamt zehn Brücken neu gebaut und weitere Überquerungen saniert werden. Auf der A2 wird zwischen dem Autobahndreieck Bottrop und dem Autobahnkreuz Oberhausen die Fahrbahn erneuert, sodass dieser Abschnitt künftig als besonderer Engpass gilt. Täglich passieren rund 120.000 Fahrzeuge die Autobahn, darunter zahlreiche Lastwagen. Diese Strecke gehört zu den wichtigsten Routen im Autobahnnetz von Europa.
Als kritische Verkehrspunkte gilt in den kommenden Jahren auch die A3 im Autobahndreieck Köln-Heumar sowie zwischen den Autobahnkreuzen Breitscheid und Oberhausen. Die A43 wird zwischen den Anschlussstellen Recklinghausen und Bochum-Riemke auf insgesamt sechs Fahrstreifen ausgebaut. Dazu gehört auch der Tunnelneubau "Baukau", der bis 2025 fertiggestellt sein soll. Knapp 100.000 Kraftfahrzeuge sind täglich auf der wichtigen Route im Westen des Landes unterwegs. Ein Problemfall bleibt die marode Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid, die bis zum Ersatzneubau gesperrt bleibt.
Die Niederlassung Ost der Autobahn GmbH des Bundes plant für das Jahr 2023 mit einem Bauvolumen von über 440 Millionen Euro, wobei knapp 200 Millionen Euro für den Neubau von Autobahnen, Brücken und Tunneln genutzt werden. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, dem Herzen der Republik, erstreckt sich das Autobahnnetz über rund 1.500 Kilometer.
Zu den wichtigsten Neubauprojekten gehört aktuell die A14-Nordverlängerung, wo bis Ende 2023 der Autobahnabschnitt bis Lüderitz für den Verkehr freigegeben wird. Bis 2027 soll die Erreichbarkeit bis zur Ostsee garantiert sein. Weiterhin wird der Neubau der A72 zwischen Rötha und Leipzig weiter vorangetrieben, auch wenn die Fertigstellung erst für 2026 geplant ist.
Dafür wird es im Spätsommer 2023 einen teilweisen Lückenschluss der A72 zur A38 geben. Eine Richtungsfahrbahn mit jeweils einem Fahrstreifen pro Fahrtrichtung wird in diesem Jahr fertiggestellt, was im Bereich rund um Chemnitz und Leipzig zur teilweisen Entlastung führt. In Berlin wird bis Ende 2024 der 16. Bauabschnitt der A100 fertiggestellt, der das Autobahndreieck Neukölln mit der Anschlussstelle Treptower Park verbindet.
Im Süden Deutschlands gibt es derzeit nur wenige Bauprojekte in der Umsetzung. In Zukunft soll die A8, die von München in Richtung Salzburg führt, deutlich verbreitert und ausgebaut werden. Bis es so weit ist, stehen in Baden-Württemberg und Bayern diverse Instandsetzungen auf dem Programm. Als Spedition sollten Sie in diesen Bundesländern vorab prüfen, ob es relevante Sperrungen gibt. Auch die Staugefahr bleibt in den kommenden Jahren erhöht.
Die A99, auch als Autobahnring München bekannt, wird in den kommenden Jahren auf acht Spuren ausgebaut, um die Kapazität zu erweitern. Dabei geht es vor allem um den Bereich zwischen den Anschlussstellen Aschheim/Ismaning und Kirchheim bei München. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.
Der Ausbau und die Erweiterung des deutschen Autobahnnetzes sowie die Errichtung von Autobahntunneln sind gut, immerhin helfen sie internationalen Transportunternehmen dabei, schneller an das Ziel zu kommen und die Effizienz des Unternehmens zu verbessern. Doch die zahlreichen Baustellen verursachen auch lästige Staus und Sperrungen, denen Speditionen im Idealfall aus dem Weg gehen sollten. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig über mögliche Einschränkungen auf der Route zu informieren – und gleichwohl die Fertigstellung bzw. Freigabe von neuen Autobahnabschnitten im Auge zu behalten, um stets die optimale Wegstrecke zu nutzen.
Auf deutschen Autobahnen gilt für alle Last- und Güterkraftfahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80. Und viele Baustellen machen viele Probleme. Unnötige Umwege kosten besonders viel Zeit, gleichzeitig ist allerdings auch die mögliche Staugefahr im Fokus. Das bedeutet, dass Speditionen stets mit dem aktuellen Streckennetz arbeiten und bestmöglich planen sollten, um den idealen Kompromiss aus Ausweichrouten und den Zeitverlust durch mögliche Staus zu finden.
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